Die erste Steuerung der Anlage
Die zweite Steuerung der Anlage
Obwohl die Steuerung von 1986 jahrelang recht gute Dienste im Bahnhof Kirschwil leistete, zeichnete sich aus verschiedenen Gründen ab, dass eine gleiche Steuerung für den grossen Bahnhof Hofstatt nicht in Frage kommen konnte. Es wurde deshalb an der Generalversammlung (GV) 1995 beschlossen, nach einer neuen Steuerung für die gesamte Anlage zu suchen und dafür ein Planungskredit von Fr. 600.- bewilligt. Zu dieser Zeit erschienen die ersten Computer-Modellbahnsteuerungen auf dem Markt. Da immer öfter Probleme mit der µP-Steuerung auftauchten, wurde die Suche intensiviert. An der GV 1997 wurde die Anschaffung einer PC gestützten Steuerung beschlossen und dazu ein Betrag von Fr. 25'000.- bewilligt. Die Finanzierung erfolgte weitgehend durch Spenden der Mitglieder. Im Oktober 1998 führte ein fataler Ausfall der µP-Steuerung zur vollständigen Lahmlegung von Kirschwil. Wir hatten uns inzwischen entschlossen, eine IBM-PC gestützte Steuerung von Gahler & Ringstmeier (G+R) anzuschaffen. Der fatale Ausfall führte dazu, unverzüglich die neue Steuerung fertig zu planen und aufzubauen. Dabei musste nicht nur die neue Steuerung zusammengebaut, sondern auch die komplette Verdrahtung der Anlage ersetzt werden. Die Unterbringung der Elektronik und die Installation zur Signalverteilung erforderten auch den Aufbau des neuen Leitstandes. Für die Energieversorgung mussten die beiden IBM 360 Speisegeräte komplett umgebaut und mit neu zu entwickelnden, stabilisierten Speisegeräten für 20V/20A ergänzt werden. Die enorme Anstrengung führte dazu, dass nach nur 20 Monaten im März 2000 die ersten Züge verkehren konnten.
Leitstand mit G+R Steuerung Stellpulte Hofstatt & Kirschwil mit Grappino Speisegeräte 20V/20A
Einige Zahlen und Anmerkungen zur Steuerung
Die G+R Steuerung verwaltet und umfasst:
75 | Blockabschnitte | 449 | Fahrstrassen |
36 | Hilfsblöcke | 3 | Fahrpulte |
140 | Belegtmelder | 2 | Stelltische |
108 | Weichen | 4 | PC |
37 | Signale | 2 | Fahrstromgruppen |
35 | Zwergsignale | 10 | Speisegeräte 20V20A und Hilfsspeisegeräte |
Beim Bau der Steuerung wurden alle bisherigen elektrischen Leitungen entfernt und die ganze Anlage vollständig neu verkabelt. Die totale Kabellänge beträgt circa 45 km. Allein im Stellwerkturm gibt es über 7000 Lötstellen. Die Signale wurden im Sommer 2003/04 aufgestellt und an die Steuerung angeschlossen. Die neue Steuerung wurde innert 20 Monaten geplant, gebaut, programmiert und in Betrieb genommen (Vorabklärungen nicht gerechnet).
Möglicher Fahrbetrieb:
Doppelspur | 12 - 14 Züge |
Einspur | 4 Züge |
Schmalspur | 3 Züge |
Bergbahn | 2 Züge |
Total | 21 - 23 Züge |
Obwohl der ganze Betrieb vollautomatisch abgewickelt werden könnte, verzichten wir in der Regel auf diesen "Komfort". Die beiden Fahrdienstleiter an den Stelltischen in Hofstadt und Kirschwil steuern den Betrieb durch Drücken der entsprechenden Tasten und erteilen dadurch dem Computer die Befehle. Dieser steuert die Weichen, Signale, verwaltet die Blockbelegungen und fährt die Zugskompositionen.